Hintergrundbild Eigenheim

Eigenheim: ja oder nein?

11.03.2024

Finanzielle Planungssicherheit und Gestaltungsfreiheit gegen langfristige Verpflichtung und eingeschränkte Flexibilität: Der Besitz von Eigenheim hat seine Vor- und Nachteile. Welche Argumente dafür sprechen und was daran eher hinderlich sein kann, erfährst du hier.

Des einen Vorteil ist des anderen Nachteil

Schaffe, schaffe, Häusle baue – wie Umfragen regelmässig zeigen, träumt ein grosser Teil der in der Schweiz lebenden Bevölkerung davon, in den eigenen vier Wänden zu wohnen. Die Gründe dafür sind mannigfaltig: Von finanziellen Chancen bis hin zum simplen Wunsch, sein Zuhause auch wirklich sein Eigentum nennen zu können, ist alles dabei.

Zweifellos ist der Besitz von Eigenheim mit zahlreichen Vorzügen verbunden. Trotzdem sollte ein Immobilienkauf reiflich durchdacht werden, da sich dies nicht für alle (oder besser gesagt: alle Lebenssituationen) gleichermassen eignet. Das liegt ganz einfach daran, dass du dich damit auf lange Zeit bindest – und was für die einen solide Planungssicherheit bedeutet, entpuppt sich für die anderen vielleicht plötzlich als Klotz am Bein.

Auf die Lebensumstände kommt es an

Verdeutlichen wir uns dies anhand von zwei Beispielen: Du bist alleinstehend, eher der Typ Globetrotter, wechselst häufiger den Job und kannst dir auch gut vorstellen, mal in London, Singapur oder Buenos Aires zu arbeiten – und so alle paar Jahre nimmst du dir wieder eine mehrmonatige Auszeit, um reisen zu gehen.

Wozu dann eine eigene Wohnung besitzen? Nebst der finanziellen Belastung durch die Hypothekarzinsen musst du dich auch um ihren Unterhalt kümmern. In einem solchen Fall bist du mit einer kündbaren Mietwohnung wahrscheinlich besser bedient.

Hier kannst du in Ruhe die besten Angebote für Mietwohnungen durchstöbern.

Gehen wir im zweiten Beispiel jedoch davon aus, dass du hier eine Anstellung und ein Umfeld hast, das dir lieb und teuer geworden ist und du nicht mehr missen möchtest. Grosse Veränderungen brauchst du also nicht mehr. Oder du lebst in einer Partnerschaft und ihr denkt darüber nach, euch euren Kinderwunsch zu erfüllen (resp. habt dies schon getan).

Nun kannst du dir natürlich hervorragend vorstellen, dich in deinem eigenen Zuhause dauerhaft niederzulassen.

Sämtliche Immobilien, die zurzeit zum Verkauf stehen, findest du hier.

Vorteile und Nachteile von Eigenheim

Wie wir sehen, gibt es bei der Entscheidung für oder gegen ein Eigenheim keine Pauschalantwort. Damit du das trotzdem für deine eigene Situation besser beurteilen kannst, zeigen wir dir hier die wichtigsten Vor- und Nachteile von Wohneigentum:

Das spricht FÜR ein Eigenheim

  • Eine Immobilie gilt als sehr stabile Geldanlage – nicht umsonst spricht man hier auch von ‘Betongold‘.
  • Aus diesem Grund profitierst du damit auch von einem gewissen Inflationsschutz (sprich die sogenannte Kaufkraft deiner Ersparnisse kann durch die Geldentwertung abnehmen; beim Immobilienwert ist das zwar nicht unmöglich, aber eher unwahrscheinlich).
  • Ein Eigenheim bietet langfristige Planungssicherheit: Mit dem Hypothekarinstitut vereinbarst du eine Finanzierung, die dir eine saubere Budgetierung über Jahre hinweg erlaubt.
  • Selbstverständlich geniesst du in deinen eigenen vier Wänden auch viel mehr Gestaltungsfreiheit: Während du in einer Mietwohnung für dies, das und jenes deine Verwaltung um Erlaubnis bitten musst, kannst du dein Eigenheim so modellieren, wie es dir zusagt (innerhalb der Gesetze und Verordnungen, natürlich).
  • Steuervorteile: Hypothekarzinsen und werterhaltende Investitionen in deine Liegenschaft sind steuerlich absetzbar.
  • Last but not least: Du geniesst das Gefühl, in einem Zuhause zu leben, das auch wirklich dir gehört – und musst nicht befürchten, dass dir plötzlich die Wohnung gekündigt wird.

Das spricht GEGEN ein Eigenheim

  • Hohe Initialkosten und Kapitalbindung: Immobilien sind verständlicherweise nicht gerade günstig – ein Kauf ist meist nur mit einer Hypothek und dem Einbringen deiner Ersparnisse möglich. Danach steckt dein ganzes Geld inklusive deiner Schulden in dieser Liegenschaft (dies nennt man ‘Klumpenrisiko‘).
  • Daraus resultiert eine lange Verpflichtung gegenüber dem Hypothekarinstitut, der du mit Zins- und Amortisationszahlungen nachzukommen hast.
  • Reduzierte Flexibilität würdest du auch dann bemerken, wenn du deine Immobilie wieder verkaufen müsstest (sei es zum Beispiel aufgrund einer Scheidung oder Unfall mit Invalidität): Das ist natürlich absolut machbar, aber halt nicht ganz so einfach wie die Kündigung einer Mietwohnung. Eine rasche Veräusserung kann ausserdem zu einem Verlustgeschäft werden, da du keine Möglichkeit für ausgedehnte Verhandlungen hast. Und bei einer langjährigen Festhypothek kommt dich der Ausstieg aus diesem Vertrag je nachdem teuer zu stehen, wenn du keine passende Lösung mit der Bank und/oder der Käuferschaft findest.
  • Im Eigenheim musst du dich um alles selbst kümmern: Läuft zum Beispiel deine Waschmaschine nicht mehr, ist das dein Problem – in einer Mietwohnung rufst du nur bei der Verwaltung an und die schicken gleich jemanden für die Reparatur. Für deine eigene Immobilie bleiben solche Angelegenheiten jedoch an dir hängen.

Mieten-Kaufen-Rechner

Was sich aus rein finanzieller Sicht mehr für dich lohnt, zeigt dir der kostenlose Mieten-Kaufen-Rechner unserer Partnerin UBS.

Finanzierbarkeit vorausgesetzt

Ein ganz zentraler Aspekt bei der Entscheidung für ein Eigenheim ist logischerweise auch das liebe Geld. Der Punkt ist nämlich der: Für den Kauf einer Liegenschaft müssen sowohl die Belehnung als auch die Tragbarkeit stimmen.

Belehnung

Die Belehnung besagt, zu wie viel Prozent deine Immobilie mittels Hypothek (also nicht von dir selbst) finanziert ist.

Einfaches Beispiel: Der Kaufpreis einer Immobilie liegt bei einer Million Franken. Nun ist in der Schweiz Vorschrift, dass du maximal 80% (sprich 800‘000 Franken) davon als Hypothek erhältst – und 20% (in diesem Fall 200‘000 Franken) aus dem eigenen Sack bezahlst. Über diese sogenannten Eigenmittel muss man natürlich erstmal verfügen, wobei es da noch Tricks und Kniffe wie den Einsatz von Vorsorgegeldern oder einen Erbvorbezug gibt.

Tragbarkeit

Bei der Tragbarkeit hingegen wird geprüft, ob die regelmässigen Zahlungen für die Hypothek zu deinem Lohn passen. Dabei gilt die Faustregel, dass diese höchstens 33% deines Einkommens betragen dürfen.

Kostenloser Hypothekenrechner

Damit du hier aber keine komplizierten Berechnungen aufzustellen brauchst, kannst du unseren kostenlosen Hypothekenrechner nutzen: Einfach die Zahlen eingeben – und schon siehst du, was für dich realistisch ist.

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