Das Einfamilienhaus

18.03.2020

Als Kinder haben wir unser Traumhaus hundertmal gezeichnet - mit eigenem Garten, Pool oder eigener Garage. Auf der Zeichnung durfte eine Sache garantiert nie fehlen: die kleine Sonne oben rechts. Diesen Traum vom eigenen Rückzugsort im Grünen haben viele Schweizer auch noch im Erwachsenenalter.

Das Lebenskonzept des Einfamilienhauses hat sich in unseren Breitengraden fest etabliert. Für den Hausbau oder- kauf gibt es auch viele gute Gründe:

  • nie wieder Miete zahlen
  • das Haus von A-Z selbst planen
  • finanzielle Sicherheit im Alter
  • auf keine anderen Parteien im Haus Rücksicht nehmen müssen
  • Schutz vor Mieterhöhungen und Kündigungen etc.
Einfamilienhaus

Wir haben alle unsere ganz persönliche Vorstellung eines Einfamilienhauses. Aber was definiert eigentlich ein Einfamilienhaus? Heutzutage muss eigentlich nur eine Anforderung erfüllt sein: Das Haus darf nur aus einer Wohneinheit bestehen.

Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung ab Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden in Europa die ersten Einfamilienhäuser wie wir sie heute kennen. Nach dem ersten Weltkrieg schwappte der Boom nach Europa über. Heute sind die Einfamilienhäuser aus der Schweizer Landschaft nicht mehr wegzudenken.

Das Einfamilienhaus ist die am weitesten verbreitete Wohnform in der Schweiz. Dabei lassen sich verschiedene Haustypen unterscheiden:

  • Reihenhäuser
  • Doppelhaushälften
  • freistehende Einfamilienhäuser
  • Hofhäuser
  • Atriumhäuser
  • Fertighäuser

Was kostet ein Einfamilienhaus im Durchschnitt?

Die Kosten eines Einfamilienhauses sind so unterschiedlich wie die Häuser selbst. Zuerst gilt es zu klären, ob Sie das Einfamilienhaus selbst bauen, renovieren oder kaufen möchten. Welche Variante teurer ist, lässt sich nicht pauschal beantworten, wobei der Neubau eines Hauses oftmals teurer ist.

Die regionalen Preisunterschiede auf dem Schweizer Immobilienmarkt sind sehr gross und können der aktuellen Studie Online Home Market Analysis entnommen werden. In den Zentren des Espace Mittelland werden Objekte durchschnittlich für CHF 5’000 pro m² ausgeschrieben. Die zentralen Gemeinden der Region Genf stellen mit durchschnittlichen Quadratmeterpreisen von CHF 10’500 die teuersten Einfamilienhäuser. In der Region Zürich liegen die Preise in den urbanen Zentren mit CHF 8’100 noch deutlich unter der Grenze von CHF 10’000.

Für die Finanzierung Ihres Einfamilienhauses, egal ob Fertighaus oder Neubau, benötigen Sie mindestens 20% des Kaufpreises aus eigenen Mitteln, um die restlichen 80% als Hypothek von der Bank zu erhalten. Berechnen Sie mit unserem Hypothekenrechner einfach und schnell die monatlichen Kosten für Ihr Eigenheim.

Vorsicht bei den Nebenkosten

Viele, die sich für ein Einfamilienhaus interessieren, vergessen die Nebenkosten zu berücksichtigen. Als Nebenkosten gelten:

  • Versicherungsprämien
  • Öffentliche Abgaben (Wasser, Abwasser, Liegenschaftssteuer etc.)
  • Strom- und Heizkosten
  • Hauswartung

Bei neuen Immobilien rechnet man in der Regel mit jährlichen Nebenkosten in Höhe von 0.6% des Kaufpreises.

Wenn Sie also eine Million für Ihr Einfamilienhaus zahlen, fallen Ende Jahr Nebenkosten von circa CHF 6'000 an - kein unerheblicher Betrag.

Als Eigentümer empfiehlt es sich jährlich Rücklagen zu bilden. Dieses Polster hilft in Fällen wie Erneuerungs- und/oder Renovationsarbeiten.

Unterhaltskosten für ein Einfamilienhaus

Als Faustregel gilt: circa 0.40% des Liegenschaftswerts fallen pro Jahr für Unterhaltskosten an. Aber Achtung: Sollte das Haus schon etwas älter oder in einem schlechten Zustand sein, können die Unterhaltskosten auch schnell mehr als 0.40% ausmachen. Als Nebenkosten gelten Aufwendungen für die Instandhaltung des Hauses. Das können einfachere Arbeiten wie das Streichen der Wände oder die Erneuerung der Bodenbeläge sein. Aber auch grössere finanzielle Aufwendungen wie die Erneuerung der Küche, der Austausch von sanitären Einrichtungen oder der Ersatz von Haushaltgeräten in der Küche.

Wie kann ich die Stromrechnung verringern?

In jedem Haus, ob gekauft oder gemietet, gibt es Stromfresser, die den Eigentümern unbemerkt das Geld aus der Tasche ziehen.

Das Verhalten im eigenen Haus trägt neben dem Einsatz effizienter Geräte viel zur Reduzierung des Stromverbrauchs bei. Mit den richtigen Massnahmen können Sie den Stromverbrauch im Eigenheim einfach und schnell um die Hälfte reduzieren – ohne mit Kerzen in den Zimmern sitzen zu müssen. Typische «Stromfresser» sind:

  • Boiler/Heizung
  • Herd
  • Kühlschrank/Tiefkühler
  • Waschmaschine/Tumbler
  • Beleuchtung

Sobald die Raumtemperatur unter 20 Grad sinkt, beginnen viele Schweizer zu heizen. Je länger und kälter der Winter - desto höher die Heizkosten, insbesondere bei einem Einfamilienhaus. Das muss nicht sein - mit dem Energiecheck von energieschweiz können Sie den gesamten Energieverbrauch Ihrer Immobilie berechnen. So sehen Sie genau, wie viel Strom Sie verbrauchen und wie gross Ihr Verbesserungspotential ist.

Einfamilienhaus

Was beachten bei der Hausplanung?

Natürlich klingt es verlockend, einmal im Leben Architekt zu sein und das eigene Einfamilienhaus nach individuellen Vorstellungen zu gestalten. Man wählt die Grundstücksfläche, die Anzahl und Grösse der Zimmer, die Raumaufteilung, die zu verwendenen Materialien, Garage, Garten, usw.

Der Neubau eines Hauses ist mit wesentlich mehr Arbeit, grösserem Zeitaufwand und meist auch mit höheren Ausgaben als der Kauf eines Fertighauses verbunden. Wer selbst ein Haus bauen möchte, muss dieses Unterfangen sorgfältig planen: Von der Baufinanzierung, über die Bauleitung bis hin zum Innenausbau.

Die Suche nach dem richtigen Grundstück ist oft schwieriger als gedacht und erfordert eine Menge Vorbereitung. Alles Wichtige sollte aufgelistet werden: Grösse, Lage, Ausrichtung der Zimmer zur Sonne, Solarenergie, Garten, Gemeinde, Infrastruktur (Schule, Verkehrsanbindung, Einkaufsmöglichkeiten).

Die Wahl des Architekten ist ein bedeutender Schritt - man engagiert eine Person, der man die Verantwortung für eine grosse Summe Geld übergibt und die den Wunsch nach dem Traumhaus erfüllen soll.

Einfamilienhaus kaufen, mieten oder selber bauen?

Ob Sie sich für einen Hauskauf oder einen Hausbau entscheiden, hängt von Ihren persönlichen Bedürfnissen ab. Insbesondere die Wünsche der Familie müssen berücksichtigt werden, und zwar die jetzigen und die künftigen. Und auch wenn die Kinder ausgeflogen sind, möchte man in den eigenen vier Wänden angenehm Wohnen können.

Es muss nicht nicht immer ein Kauf sein. Ein Einfamilienhaus können Sie auch mieten. Einige werden nun die Nase rümpfen und entgegnen, das Mieten immer die schlechtere Option als ein Kauf sei. Nicht unbedingt: Mieten ermöglicht grössere Flexibilität, weniger administrativen Aufwand und erspart Ihnen stundenlange Diskussionen mit dem Bauherren und Architekten.

Grundsätzlich sollten Sie das Kaufen aber nicht vorab ausschliessen. Sie können sich viel Zeit, Geld, Nerven und den Hausbau sparen. Ausserdem gibt es vom Reihenhaus über das Einfamilienhaus bis zur Doppelhaushälfte viele attraktive Immobilien in allen Grössen und Preisklassen. Wenn Sie also mit gewissen Abstrichen leben können, spricht nichts dagegen, dass ein bereits gebautes Haus zu Ihrem Traumhaus wird.