Nachhaltiges Wohnen: Praktische Tipps für ein umweltfreundliches Zuhause

13.07.2023

Es reicht nicht mehr aus, nur ein gemütliches und praktisches Zuhause zu schaffen – wir müssen auch sorgsam mit unseren Ressourcen umgehen. Das Thema "nachhaltig Wohnen" wird daher immer relevanter. Egal ob du gerade erst ausziehst oder dein bestehendes Zuhause umgestalten willst – unsere Tipps helfen dir dabei, deinen Wohnraum so grün wie möglich zu gestalten.

Nachhaltiges Wohnen: Praktische Tipps für ein umweltfreundliches Zuhause

Nachhaltiges Wohnen ist ein Konzept, das darauf abzielt, den verfügbaren Lebensraum möglichst umweltfreundlich und ressourcenschonend zu gestalten und zu nutzen. Neben grundsätzlichen Aspekten wie der Energieeffizienz eines Gebäudes umfasst das Konzept eine Vielzahl von Methoden und Ansätzen, wie zum Beispiel das Upcycling von Materialien oder eine flexible und modulare Einrichtung.

Das Ziel ist es, den ökologischen Fussabdruck von Wohnräumen zu reduzieren. Zum Beispiel indem du deinen Energieverbrauch senkst, weniger Abfall produzierst oder die Langlebigkeit und Nachhaltigkeit deiner Möbel und Einrichtungsgegenstände erhöhst.

Warum ist nachhaltiges Wohnen wichtig?

  1. Gebäude sind in vielen Ländern, einschliesslich der Schweiz, eine der grössten Quellen für Treibhausgasemissionen. Nachhaltiges Wohnen senkt den Energieverbrauch und verringert so diese Emissionen.
  2. Nachhaltiges Wohnen führt zu einer besseren Raum- und Ressourcennutzung. Durch die Verwendung von modularen und flexiblen Möbeln müssen beispielsweise nicht bei jedem Umzug neue Einrichtungsgegenstände gekauft werden. Auch das spart Ressourcen.
  3. Nachhaltiges Wohnen verbessert die Lebensqualität. Es führt zu gesünderen Wohnräumen, die frei von schädlichen Stoffen sind und schafft Umgebungen, die das Wohlbefinden fördern. Es tut also nicht nur der Umwelt gut, sondern auch dir selbst.

Nachhaltiges Wohnen – Praktische Tipps

Upcycling: Aus alt mach neu

Beim Upcycling geht es darum, einen alten, kaputten oder nutzlosen Gegenstand in ein neues nützliches Produkt zu verwandeln. Im Gegensatz zum Recycling wird das Produkt dafür nicht zwingend in die Grundbausteine zerlegt. Möbel und Haushaltsgegenstände eignen sich dafür hervorragend. Wir haben drei Beispiele für deine Inspiration zusammengetragen:

  1. Weinkisten als Regale oder Nachttische: Alte Weinkisten können leicht in kreative Regale oder Nachttische umgewandelt werden. Du kannst sie sogar stapeln und aneinander befestigen, um ein grosses Bücherregal zu schaffen. Oder du kannst sie einzeln neben dein Bett stellen für ein rustikales Nachttischdesign.
  2. Leitern als Bücherregale oder Handtuchhalter: Eine alte Leiter kann als innovatives Bücherregal dienen. Dafür befestigst du sie einfach horizontal an der Wand und platzierst die Bücher auf den Stufen. Im Bad kannst du Leitern auch als alternative Handtuchhalter benutzen.
  3. Alte Türen als Tische: Deine geliebte alte Holztür kannst du zu einem einzigartigen Tisch umfunktionieren. Einfach die Oberfläche abschleifen und lackieren, Beine anbringen und schon steht dein neuer Schreib- oder Esstisch.

Flexible und modulare Einrichtung: Sieht gut aus und zügelt sich leicht(er)

Zu einem flexiblen Leben gehören flexible Möbel. Ob und wann sich deine Lebensumstände ändern, kannst du  selten bis ins Detail planen. Darum ist es clever, wenn deine Einrichtung flexibel und modular einsetzbar ist. Nach einem Umzug musst du aufgrund von Platzmangel in deinem neuen Heim somit keine neuen Möbel kaufen. Das ist nämlich teuer und nicht wirklich nachhaltig. Diese zwei Regale erfüllen zum Beispiel das Prinzip einer modularen Einrichtung:

1. Das Errex-Regal

Das Errex-Regal ist ein robustes Industrieregal, welches leicht ab-, neu zusammengebaut oder erweitert werden kann. So passt es in jede Wohnung oder jedes Atelier rein und kann konstant deinen Bedürfnissen angepasst werden.

2. Das Lehni-Regal

1964 hat Andreas Christen ein sehr simples Aluminium-Regal entworfen. Dieses kann mit nur einem Schraubenzieher an jede Wohnsituation angepasst werden. Ausserdem ist es pflegeleicht und trotz (oder gerade aufgrund) des simplen Designs ein Eyecatcher.

Nachhaltige Sanierung: Eine gute Grundlage schaffen

Gebäude tragen in der Schweiz einen grossen Teil zu den gesamten Treibhausgasemissionen bei, nämlich rund 25 Prozent. Vom gesamten Energieverbrauch machen Gebäude sogar 40 Prozent aus. Deswegen ist es wichtig sicherzustellen, dass dein Zuhause einerseits gut gedämmt und andererseits nachhaltig beheizt wird. Sonst gehen wertvolle Ressourcen verloren.

Zu den klassischen energetischen Sanierungsmassnahmen gehören die folgenden Beispiele:

  • Bestehendes Heizsystem durch nachhaltiges System ersetzen (Wärmepumpen, Holzheizungen, Fernwärme, Solarthermie)
  • Isolation & Wärmedämmung von Türen, Fenstern, Dach und Keller verbessern
  • kompletter Neubau nach Minergie-Standards

Das Bundesamt für Energie (BFE) bietet das Gebäudeprogramm an. Dieses Programm wird gemeinsam von Bund, Kantonen und der Wirtschaft finanziert und unterstützt dich finanziell und beratend bei den oben erwähnten Sanierungsmassnahmen.

Darüber hinaus existieren auf Kantons- und Gemeindeebene weitere Förderprogramme. Diese unterscheiden sich je nach Kanton voneinander, darum ist es ratsam, wenn du dich bei deiner kantonalen Energieberatungsstelle über die genauen Bedingungen und Möglichkeiten informierst. In diesem Artikel findest du ausserdem mehr Informationen zum Thema nachhaltige Sanierung.

Jetzt bist du am Zug: Mach den ersten Schritt zu einem nachhaltigeren Lebensraum! Fang mit kleinen Änderungen an, wie zum Beispiel dem Upcycling von alten Möbeln oder dem Umstieg auf modulare, flexible Möbel. Vielleicht schaffst du es irgendwann bis zum Sanierungsprojekt? Es gibt natürlich auch noch andere Wege, dein tägliches Leben nachhaltiger zu gestalten. Wie du ganz einfach im Alltag Energie sparen kannst, erfährst du in diesem Artikel.