Energieeffizienz: Diese Sanierungen steigern den Wert deiner Immobilie und sparen Kosten

Energieeffizienz: Diese Sanierungen steigern den Wert deiner Immobilie

14.10.2025

Du möchtest deine Immobilie energieeffizienter machen? Von kleinen Optimierungen wie einem effizienteren Boiler bis hin zur Gesamtsanierung – jede Massnahme senkt deine Energiekosten und schont die Umwelt. Wir zeigen dir, welche Massnahmen besonders effizient sind und sich lohnen.

Autor: Bernhard Bircher-Suits, FundCom AG

Mehr als eine Million Häuser in der Schweiz sind laut dem Programm Energie Schweiz energetisch dringend sanierungsbedürftig. Der Gebäudesektor ist für rund ein Drittel der CO2-Emissionen verantwortlich; über die Hälfte der Gebäude in der Schweiz wird zudem noch mit fossilen Energieträgern wie Öl oder Gas beheizt.

Eine bessere Wärmedämmung kann den Wärmebedarf um mehr als die Hälfte reduzieren, und ein Umstieg auf erneuerbare Energien senkt die CO2-Emissionen fast auf null. Allerdings liegt die Sanierungsrate in der Schweiz bei nur 1 Prozent pro Jahr. Zur Erreichung der Schweizer Klimaziele müsste die Rate gemäss Bundesamt für Energie auf 2 Prozent verdoppelt werden.

Der Sanierungsbedarf und das Potenzial für mehr Energieeffizienz sind also gross – vielleicht auch bei deinem Gebäude?

Auch wegen neuem Stromgesetz: strengere Richtlinien für mehr Energieeffizienz

Wohneigentümerinnen und Wohneigentümer müssen handeln, da immer strengere Richtlinien für den Energieverbrauch und CO2-Reduktionsmassnahmen der Schweiz gelten. Die kantonalen Mustervorschriften, zentrales Element der Schweizer Gebäudepolitik, werden bis 2025 überarbeitet. Geplant sind verschärfte Vorschriften zur Energieeffizienz und strengere Anforderungen an die Gebäudedämmung.

Auch das neue Stromgesetz schafft Anreize für energieeffiziente Technologien. Für teure Massnahmen zur Energieeffizienz gibt es finanzielle Unterstützung von Bund, Kantonen und Gemeinden. Weitere Infos dazu findest du in unserem separaten Beitrag 'Fördergelder und Steuererleichterungen für energetisches Bauen'.

Klimaschutz, Energiekosteneinsparung, Wohnkomfort, Werterhaltung

Eine energetische Sanierung deiner Immobilie zahlt sich im Idealfall mehrfach aus: Sie ist gut fürs Klima, senkt die Energiekosten, steigert den Wohnkomfort und trägt zum Erhalt des Gebäudewertes bei. So liegt die durchschnittliche Wertsteigerung einer vollständig energetisch sanierten Liegenschaft gemäss der Handwerkerplattform Buildigo bei 10-20 Prozent.

Doch bei welchen energetischen Schwachstellen solltest du bei deiner Immobilie konkret ansetzen? Ein sogenannter Gebäudeenergieausweis der Kantone (GEAK) hilft dir zu verstehen, wo bei deiner Immobilie viel Energie verpufft und wo du ansetzen solltest.

Dämmung: ein wichtiger Schritt zu mehr Energieeffizienz

Doch wo liegen in der Regel die grössten Einsparpotenziale? Bei Gebäuden, die älter als 40 Jahre sind, nicht energetisch saniert und mit fossilen Energieträgern beheizt werden, besteht in der Regel ein grosses Potenzial zur Reduzierung des Energieverbrauchs und der Klimabelastung. Bei diesen Gebäuden sind Fassade, Fenster und Dach oft schlecht oder gar nicht gedämmt.

Wer beispielsweise ein Haus besitzt, das zwischen 1950 und 1980 gebaut wurde, sollte wissen, dass ein durchschnittliches Haus rund ein Drittel der erzeugten Wärmeenergie über das Dach verliert. Ein weiteres Drittel geht über die Fassade verloren. Der Rest entweicht durch die Fenster oder über den Keller. Willst du ein Gebäude energetisch sanieren, setzt du also am besten an diesen Energielecks an:

  • Dachboden und Dach: Eine Dämmung des Daches oder des Dachbodens kann den Wärmeverlust um 7 bis zu 15 Prozent reduzieren.
  • Aussenwände: Mit einer Fassadendämmung kannst du 11 bis 20 Prozent deiner Heizenergie einsparen.
  • Kellerdecke und Bodenplatte: Auch von unten kann viel Wärme verloren gehen. Eine Dämmung der Kellerdecke ist vergleichsweise einfach und effektiv. Energie-Einsparpotenzial: 7 bis 11 Prozent.

Michael Hügli ist Managing Direktor beim Schweizer Handwerkernetzwerk Buildigo. Dieses hilft dir, die besten Handwerksfirmen in deiner Region zu finden. Er sagt zur Frage nach einer einfachen und lohnenswerten Energiesparmassnahme: «Eine kleine, aber sehr hilfreiche Massnahme ist die Isolation der Kellerdecke sowie der Warmwasserleitungen.»

Fenster und Türen: Wärmebrücken minimieren

Fenster und Türen sind oft auch offensichtliche Schwachstellen in der Gebäudehülle. Der Austausch alter Fenster gegen moderne Wärmeschutzfenster kann energetisch einen grossen Unterschied machen. Auch das Abdichten von Türen und Fenstern hilft, Zugluft zu vermeiden und die Energieeffizienz deiner Immobilie zu steigern.

Heizungsanlage optimieren oder erneuern

Eine moderne Heizungsanlage kann den Energieverbrauch zusätzlich senken. Hier zwei Optionen:

  • Wärmepumpen: Sie nutzen die Umgebungswärme und sind besonders umweltfreundlich.
  • Solarthermie: Mit Sonnenkollektoren auf dem Dach kannst du Warmwasser erzeugen und die Heizung unterstützen.

Energieeffiziente Heizungen zahlen sich aus

Und eine neue Heizung kann sich langfristig rechnen: Gemäss dem Programm Energie Schweiz sind die Investitionskosten bei einer Ölheizung 13'700 Franken tiefer als bei einer Luft-Wasser-Wärmepumpe. Dieses Heizsystem zahlt sich mittel- bis langfristig aber dank deutlich niedrigeren Energiekosten aus. Die Energiekosten liegen momentan im Schnitt mit einer Wärmepumpe bei rund 3'300 Franken pro Jahr, bei einer Ölheizung sind es 4'500 Franken.

Ausserdem stösst die Wärmepumpe Jahr für Jahr rund 9'500 Kilogramm weniger CO2-Treibhausgase aus als eine konventionelle Ölheizung.

Erneuerbare Energien nutzen

Die Energiestrategie 2050 des Bundes setzt ein klares Signal zum Ausbau der erneuerbaren Energien in der Schweiz: Bis 2050 soll die Energieversorgung zu 100 Prozent erneuerbar sein. Erneuerbare Energien sind nicht nur gut für die Umwelt, sondern können auch langfristig dein Portemonnaie schonen:

  • Photovoltaikanlage: Mit einer eigenen Solaranlage produzierst du deinen eigenen Strom und machst dich unabhängiger von steigenden Energiepreisen.
  • Solarthermie: Diese Anlage nutzt die Sonnenenergie zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung.

Fazit: Durch gezielte Massnahmen kannst du nicht nur die Energieeffizienz deiner Immobilie verbessern, sondern auch den Wert deiner Immobilie steigern und die Wohnqualität erhöhen. Mit folgendem Fahrplan machst du dein Zuhause fit für eine klimafreundliche, energieeffiziente Zukunft.

Dein Fahrplan zu mehr Energieeffizienz in Kürze

  • Bestandsaufnahme: Lass eine GEAK-Energieberatung durchführen, um den aktuellen Zustand deiner Immobilie herauszufinden.
  • Prioritäten setzen: Beginne mit den Massnahmen, die den grössten Einspareffekt haben.
  • Fördermöglichkeiten nutzen: Informiere dich über staatliche Förderprogramme und Zuschüsse für energetische Sanierungen. Achtung: Die Förderanträge musst du in der Regel vor Baubeginn einreichen. Lasse dir bei Bedarf von einem Handwerksbetrieb dabei helfen. 
  • Planung und Umsetzung: Damit nichts schiefgeht, arbeitest du am besten mit Fachleuten zusammen, um die Sanierungen fachgerecht und effizient durchzuführen.

Finanz-Tipps rund um energetische Sanierungen

  • Budget: In der Regel sind alle 25 bis 30 Jahre Gesamtsanierungen fällig. Du solltest deswegen jährlich Reserven von mindestens 1 Prozent des Gebäudewertes bilden.
  • Steuern: Werterhaltende Renovations- und Umbauarbeiten dürfen Private vom steuerbaren Einkommen in Abzug bringen. Wertvermehrende Arbeiten sind dagegen nicht abzugsfähig. Die Ausnahme sind energiesparende Investitionen. Um dich vor unliebsamen Überraschungen zu schützen, kannst du die steuerliche Abzugsfähigkeit im Voraus mit dem Steueramt klären und schriftlich bestätigen lassen.
  • Finanzierung: Eine energetische Sanierung kann rasch mehrere 100'000 Franken kosten. Kläre nach der Planung die Finanzierung ab. Banken unterstützen energetische Sanierungen oft mit spezifischen Hypothekenprodukten.

ℹ️ Am 28. September 2025 wurde die Abstimmung zur Reform der Wohneigentumsbesteuerung angenommen: Sie betrifft unter anderem den Eigenmietwert sowie steuerliche Abzüge. Die Umsetzung legt der Bundesrat nach Konsultation der Kantone fest – die Informationen in diesem Artikel beziehen sich auf die Rechtslage, die bis zum Inkrafttreten weiterhin gilt. Detaillierte Angaben dazu findest du beim Eidgenössischen Finanzdepartement.

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