Smart-Home-Systeme: Diese Lösungen sparen Zeit und Geld

Smart-Home-Systeme: Diese Lösungen sparen Zeit und Geld

21.03.2024

Ein Smart Home bietet dir viele Vorteile: Mit vernetzten, intelligenten Geräten kannst du zum Beispiel Heizkosten sparen, den Wohnkomfort steigern und die Gebäudesicherheit erhöhen. Wir zeigen dir, wie du dein Zuhause preiswert in ein funktionsfähiges Smart Home verwandelst.

Autor: Bernhard Bircher-Suits, FundCom AG

Die Mehrheit der Schweizer Bevölkerung hat laut einer repräsentativen Umfrage von Homegate Interesse an Smart-Home-Anwendungen. Es erstaunt daher nicht, dass Immobilien in der Schweiz zunehmend mit intelligenten, vernetzten und internetfähigen Geräten und Systemen ausgestattet werden. Ein Beleg für diese Entwicklung sind die seit Jahren steigenden Umsätze der Smart-Home-Branche im Schweizer Markt. Im Jahr 2024 dürfte die Branche gemäss Berechnungen von Statista Market Insights erstmals rund eine Milliarde Franken umsetzen. 

Den Energieverbrauch senken und Geld sparen

Smart-Home-Geräte sollen das Wohnen angenehmer, sicherer und energieeffizienter gestalten. Nach einer einmaligen Programmierung erledigen sie Routineaufgaben automatisch und nutzen künstliche Intelligenz, um effizient zu arbeiten.

Ein grosser Vorteil von Smart-Home-Technologien ist ihre Fähigkeit, den Energieverbrauch zu senken. Immer mehr Wohneigentümer:innen in der Schweiz setzen zur Wärmeerzeugung auf umweltfreundliche Wärmepumpen in Kombination mit einer Photovoltaik-Anlage zur Gewinnung von Solarstrom.

Mit Hilfe einer Energiemanagement-Software können diese Geräte miteinander verbunden werden und Daten austauschen. Dadurch wird das Heizen mit Solarenergie nicht nur wirtschaftlicher, sondern auch komfortabler. Die Vernetzung intelligenter Geräte ermöglicht dir somit eine neue Organisation, Steuerung und Kontrolle deines Eigenheims.

Sicherheit im Zuhause dank Smart-Home-Systemen

Auch im Bereich Sicherheit bieten Smart-Home-Geräte Vorteile: Überwachungskameras wie Google Nest oder Lösungen von Arlo entdecken dank Gesichtserkennungssoftware zum Beispiel innert Sekunden fremde Personen auf deinem Grundstück. Bei Bedarf senden dir solche Systeme in Echtzeit eine Warnung auf dein Smartphone.

Sensoren an Türen und Fenstern können dir melden, ob diese in der Nacht geschlossen sind. Spezielle Systeme sind auch in der Lage, Stürze von Betagten zu erkennen und Angehörige zu alarmieren.

Die Steuerung der unterschiedlichsten Geräte erfolgt über Displays, Sprachbefehle, Smartphone-Apps oder Internetbrowser.

'Insellösungen' gibt es für mehrere hundert Franken

Ein intelligentes Zuhause muss heute kein Vermögen mehr kosten: Jedes Haus oder Wohnung lässt sich mit smarten Geräten für wenige hundert Franken auch nachträglich 'intelligenter' machen.

Andy Frieden ist Elektroinstallateur und Geschäftsführer seiner SmartBrain AG in Wald ZH. Der Installateur sagt: «Um ein Smart Home effizient zu realisieren, muss ein gewisses Budget vorhanden sein. Wir bieten ein System an, dass kombiniert mit Funk- und Bus-Technologie arbeitet und auch in Mietwohnungen eingesetzt werden kann. Für kleinere Budgets gibt es aber auch Insellösungen zur Beleuchtung oder Heizung.»

Mit Insellösungen für wenige hundert Franken habe man aber noch kein komplettes Smart Home.

EFH nachrüsten: Kosten ab 10'000 Franken

Wer ein Einfamilienhaus umfassend mit Smart-Home-Technik nachrüsten will, muss mit 10'000 bis 30'000 Franken rechnen. Ein Komplettsystem umfasst Bewegungsmelder, Heizkanäle, Schaltkanäle, Storenkanäle, Taster sowie Temperatursensoren.

Für die Nachrüstung einer Eigentumswohnung mit einem Smart-Home-Komplettsystem muss man mit Kosten von 10’000 bis 20'000 Franken rechnen.

Eine Möglichkeit zur Finanzierung ist die Erhöhung der Hypothek: Hier kannst du dich kostenlos dazu beraten lassen.

Als Alternative bieten sich günstigere Geräte mit einem integrierten Smart-Home-System. Dazu gehören sprechende Lautsprecher wie Alexa von Amazon oder Google-Lautsprecher mit integriertem Google Assistant.

Das Konkurrenz-System Home Connect ist in Haushaltsgeräten von Anbietern wie Bosch oder Siemens und anderen Herstellern verbaut und mit einer Vielzahl von Haushaltsgeräten verschiedener Hersteller kompatibel.

Home Connect kann von der Waschmaschine über den Ofen bis hin zur Kaffeemaschine alles über eine App steuern.

Offenes oder geschlossenes Smart-Home-System kaufen?

Grundsätzlich unterscheiden Fachleute zwischen offenen und geschlossenen Smart-Home-Systemen. Offene Smart-Home-Systeme sind nicht an einen spezifischen Hersteller gebunden und bieten die Möglichkeit, Geräte verschiedener Marken miteinander zu verbinden und zu steuern. Fachleute zählen Funktechnologien wie Bluetooth, WLAN und Zigbee sowie Z-Wave dazu.

Geschlossene Smart-Home-Systeme verwenden herstellerspezifische Technologien, die nur mit den Produkten desselben Herstellers kompatibel sind. Beispiele für solche Systeme sind Homematic IP oder Eve Systems. Aber auch das Apple HomeKit von Apple zählt zu den geschlossenen Systemen. Samsung SmartThings nennt sich die geschlossene Plattform von Samsung. Alexa ist der Sprachassistent von Amazon, der mit einer Vielzahl von Smart-Home-Geräten kompatibel ist. Google Nest ist das Smart-Home-Ökosystem von Google.

Geschlossene Systeme bieten ein einheitliches, Setup und eine vertraute Bedienung für Benutzer:innen, die bereits Produkte des jeweiligen Herstellers verwenden.

Du willst dein Zuhause zu einem Smart Home upgraden, bist dir aber noch nicht sicher, was für dich in welchem Masse sinnvoll ist? Bei unserem Partner Buildigo kannst du deine Wünsche schildern und erhältst kostenlose Offerten von Handwerksbetrieben, die dein Smart-Home-Projekt für dich passend planen und umsetzen.

Risiken: Datenschutz und Cyberattacken

Ein Nachteil der Smart-Home-Technologie im Allgemeinen betrifft den Datenschutz: Die vernetzten Geräte sammeln je nach Software mehr oder weniger Daten. Durch die Verbindung zum Internet stellt dies bei sensiblen Daten eine Angriffsfläche für Cyberangriffe dar. Nicht zuletzt sind die Kompatibilität und technische Aspekte Themen, über die du dich vor einer Anschaffung informieren solltest.

Entscheidest du dich für ein Smart-Home-Ökosystem, dann lassen sich die Systeme und Geräte von anderen Anbietern nicht immer reibungslos damit kombinieren. Die Folge: Braucht man ein weiteres Gerät, kann man nur Produkte vom selben Hersteller kaufen. Die Umwandlung deines Eigenheims in ein Smart Home kann eine herausfordernde Aufgabe sein.

Mit diesen zehn Schritten machst du aus deinem Zuhause ein Smart Home

  • Planung und Zielsetzung: Überlege, welche Aspekte deines Zuhauses du automatisieren möchtest und welche Ziele du damit erreichen willst. Möchtest du die Sicherheit verbessern, Energie sparen, den Komfort erhöhen oder alles zusammen?
  • Wahl der Technologieplattform: Es gibt verschiedene Technologieplattformen für Smart Homes wie zum Beispiel Zigbee, Z-Wave, WLAN oder Bluetooth. Entscheide dich für eine Plattform, die zu deinen Anforderungen und deinem Budget passt.
  • Smart-Home-Hub: Ein Smart-Home-Hub dient als zentrale Steuereinheit für dein Smart Home. Es verbindet und steuert deine intelligenten Geräte. Beliebte Optionen sind beispielsweise geschlossene Systeme wie Amazon Echo (mit Alexa), Google Home (mit Google Assistant) oder das Apple HomeKit.
  • Intelligente Beleuchtung: Ersetze deine herkömmlichen Glühbirnen durch intelligente LED-Lampen, die du über dein Smartphone oder per Sprachbefehl steuern kannst. Diese Lampen können auch Farben ändern und dimmbar sein.
  • Sicherheitskameras und Alarmanlagen: Installiere Sicherheitskameras und/oder Alarmanlagen, die mit deinem Smart-Home-System verbunden sind. Auf diese Weise kannst du dein Zuhause aus der Ferne überwachen und bei Bedarf Benachrichtigungen erhalten.
  • Intelligente Thermostate: Investiere in ein intelligentes Thermostat, das dir hilft, Energie zu sparen, indem es die Temperatur automatisch an dich und deinen Lebensstil anpasst.
  • Intelligente Steckdosen und Schalter: Intelligente Steckdosen und Schalter ermöglichen es dir, herkömmliche Geräte in deinem Zuhause zu automatisieren. Du kannst diese Geräte ein- und ausschalten und Zeitpläne für ihre Nutzung festlegen.
  • Sprachsteuerung: Integriere Sprachsteuerung in dein Smart Home, indem du Geräte auswählst, die mit Sprachassistenten wie Alexa, Google Assistant oder Siri kompatibel sind.
  • Installation und Konfiguration: Installiere die ausgewählten intelligenten Geräte entsprechend den Anweisungen des Herstellers und konfiguriere sie mit deinem Smart-Home-Hub.
  • Testen und Feinabstimmung: Teste dein Smart Home gründlich, um sicherzustellen, dass alles wie erwartet funktioniert. Feinjustierungen können erforderlich sein, um die Einstellungen und Automatisierungen deinen Bedürfnissen anzupassen.

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