Küche einrichten: Darauf solltest du achten

24.02.2022

Du möchtest dir eine neue Küche zulegen? Super, aber bitte nicht per Schnellschuss. Es gibt viele wichtige Überlegungen, die du anstellen solltest, bevor du dich entscheidest. Wir zeigen dir welche und geben dir Tipps, worauf du bei der Küchenplanung achten solltest.

1. Raumgrösse: Wie viel Platz habe ich?

Deinen Partygästen ist die Grösse deiner Küche egal, sie werden sich auf jeden Fall reinquetschen. Schliesslich ist sie „place to be“ bei jeder Feier. Dein Küchenplaner wird das anders sehen. Und auch du solltest dir die Raummasse genau anschauen, bevor du dir Gedanken machst, wie du deine Küche einrichten und gestalten möchtest. Je kleiner der Raum ist, desto geschickter muss man die vorhandene Fläche nutzen, um möglichst viel Stauraum zu schaffen. Aber auch ein grosser Raum macht es dir nicht unbedingt einfach, denn dann stehen dir sehr viele Möglichkeiten offen: Möchtest du eine Kochinsel in der Mitte? Oder vielleicht eine Theke mit Barhockern? Ist es eine offene oder geschlossene Küche? Soll ein Essplatz integriert werden oder ist der in einem anderen Raum?

Unser Tipp: Skizziere dir einen Grundriss des Raumes und zeichne auch die vorhandenen Wasser- und Stromanschlüsse ein, damit du deine weitere Planung entsprechend eingrenzen kannst.

Küche einrichten: Das solltest du beachten

2. Persönlicher Geschmack: Was gefällt mir?

Wer die Wahl hat, hat die Qual. Aber bevor du dich im Küchenstudio zu sehr quälst, mache dir doch im Vorfeld schon mal darüber Gedanken, welche Art von Küche dir zusagt. Soll sie eher modern und schlicht werden oder romantisch verschnörkelt? Magst du lieber helle, dezente Farben oder traust du dich, in den Farbeimer zu greifen? Am besten lässt du dich erstmal inspirieren und sammle Ideen: In Katalogen, Zeitschriften und natürlich im Internet. Auf Pinterest findest du Küchen in allen Farben und Formen. Lege dir einfach eine virtuelle „Pinnwand“ an und sammle alle Bilder, die dir gefallen. So findest du heraus, welchen Stil du magst und in welcher Art von Küche du dich wohlfühlen wirst.

Neben dem persönlichen Geschmack kann aber auch der Raum an sich und der Rest deiner Einrichtung hilfreich sein, die passende Küche auszusuchen. Bei kleinem Raum helfen helle Farben, um optisch zu vergrössern. Ist der Rest deiner Wohnung sehr modern und puristisch gestaltet, passt eine moderne Küche vermutlich auch besser, als Möbel im Landhausstil.

Unser Tipp: Hast du eine grobe Idee, wie du deine Küche gestalten möchtest, ist das eine sehr gute Vorbereitung für die Planung mit dem professionellen Küchenplaner. Und spart natürlich auch Zeit im Küchenstudio.

3. Budget: Wie viel möchte ich ausgeben?

Eins ist klar: Küchen sind nicht gerade günstige Anschaffungen und nach oben sind die Grenzen offen. Um so wichtiger ist es, dass du dir genug Zeit für die Planung und die Entscheidungen nimmst. Schliesslich möchtest du nicht unzufrieden sein, nachdem du so viel Geld investiert hast. Aber wie viel soll und kann deine neue Küche denn überhaupt kosten? Das solltest du unbedingt (zumindest grob) definieren, bevor du dich von einem Küchenplaner beraten lässt. Im Küchenstudio oder Möbelhaus wirst du ohnehin danach gefragt werden, denn die Experten können dir Küchen in praktisch jedem Preissegment planen. Der Preis hängt von Qualität, Ausstattung und Grösse der Küche ab. Für eine durchschnittlich grosse Einbauküche im Standardsegment inklusive aller Elektrogeräte musst du mit ungefähr 20‘000 Franken rechnen. Kannst du deine alten Elektrogeräte behalten, wird es natürlich entsprechend günstiger. Und noch ein Spar-Tipp: Wenn du mit deiner aktuellen Küche prinzipiell zufrieden bist, nur lieber eine moderne Küche hättest, kannst du auch die Fronten der Schränke austauschen lassen. So erstrahlt deine alte Küche im neuen Glanz und dein Geldbeutel freut sich besonders.

Unser Tipp: Setze dir ein Budget, das du ausgeben willst und kannst, um die Kosten unter Kontrolle zu halten. Lässt du dich von einem Küchenplaner beraten, sollte dieser das Budget ebenfalls unbedingt einhalten.

Küche einrichten: Das solltest du beachten

4. Ausstattung: Was brauche ich in der Küche?

Wenn du dir über den prinzipiellen Stil und die Kosten im Klaren geworden bist, kannst du dir die Details deiner Küche anschauen. Und da wird es spassig: Denn beim Gestalten und der Planung einer Küche gibt es Unmengen an Details, die man entscheiden muss. Hier ein paar Ideen und Denkanstösse:

  • Küchenzeile, L-Form oder U-Form?
  • Insel zum Kochen oder Theke?
  • Wie viel Stauraum benötige ich?
  • Wie sollen die Schränke und Auszüge eingerichtet sein?
  • Welche Elektrogeräte brauche ich und wie sollen sie in der Küche angeordnet sein?
  • Welche Funktionen sollen meine Elektrogeräte haben?
  • Wie viel Arbeitsfläche benötige ich?  
  • Arbeitsplatte aus Holz, Kunststoff oder Stein?
  • Möchte ich einen Essplatz in der Küche?
  • Welche Fronten sollen es sein?
  • Welche Griffe? Oder vielleicht grifflose Auszüge und Schränke?
  • Wo brauche ich welches Licht?

Der professionelle Küchenplaner wird dir helfen, all diese Entscheidungen zu treffen. Aber auch hier lohnt es sich, schon im Vorfeld eine grobe Idee von allem zu haben.

Möchtest du zum Beispiel eine kleine Küche gestalten, solltest du dir sehr gut überlegen, wie viel Stauraum du brauchst und welche Möglichkeit du hast, diesen zu schaffen. Wandschränke sind sicher eine gute Idee, um die Höhe in der kleinen Küche zu nutzen. Ausserdem gibt es clevere Schrankkonzepte, die jeden Winkel der Küche praktisch nutzen: Der sogenannte Le-Mans-Schrank zum Beispiel ist ein Unterschrank für eine Ecke. Er hat zwei grosse Auszüge (Tablare), die man einzeln komplett herausziehen kann. Le-Mans-Schränke eignen sich besonders für Töpfe und Pfannen. Für die Unterschränke sind herausziehbare Auszüge zu empfehlen, die innen nochmal aufgeteilt sind. So musst du dich nicht bücken und von vorne in den Schrank hineinschauen. Mit den praktischen Auszügen schaust und greifst du von oben oder von der Seite und hast einen perfekten Überblick bis in den letzten Winkel des Schranks.

Für die Auswahl der Elektrogeräte solltest du dir auch genug Zeit lassen, denn hier gibt es viele verschiedene Modelle mit unterschiedlichen Funktionen in unterschiedlichen Preiskategorien. Garst du gerne schonend mit Dampf? Dann kannst du dich für einen Backofen mit integriertem Dampfgarer entscheiden. Geräte auf Körperhöhe sind zeitgemäss und praktisch: So musst du dich nicht bücken, um in den Backofen zu schauen. Überlege dir, welche Geräte du wirklich brauchst und ob du auch Platz für sie hast.

Bei der Arbeitsplatte kannst du dich zwischen Holz, Kunststoff oder Stein entscheiden. Lass dich beraten, welches Material am besten zu deinen Bedürfnissen passt. In jedem Fall solltest du gut überlegen, wie viel Arbeitsfläche du brauchst, um bequem kochen zu können. Um mehr Arbeitsfläche in der Küche zu gewinnen, kannst du Geräte wie z.B. den Kaffeevollautomaten oder die Mikrowelle in die Schränke einbauen lassen. So nehmen sie keinen Platz auf der Arbeitsplatte ein. Für die Spüle gibt es Abdeckungen, die Platz schaffen und moderne Wasserhähne bereiten gekochtes Wasser vor, so dass du nicht mal mehr einen Wasserkocher auf der Arbeitsfläche brauchst.

Eine gute Küchenplanung beinhaltet auch ein entsprechendes Lichtkonzept. Dein Arbeitsplatz muss natürlich gut ausgeleuchtet sein. Entscheidest du dich für Wandschränke (die oben hängen), kannst du in die Unterseiten jeweils LED-Spots oder -Leisten einbauen lassen, um die Arbeitsfläche auszuleuchten. Auch über der Spüle und dem Kochfeld sollte es hell genug sein. Ein solides Hauptlicht an der Decke kann ebenfalls mit LED-Spots geschaffen werden.

Unser Tipp: Beobachte dich beim täglichen Kochen und Hantieren in der Küche und werde dir darüber bewusst, was gut funktioniert und was du gerne anders hättest. Hilfreich ist es auch, die einzelnen Arbeitsschritte des Kochens und Zubereitens anzuschauen und die Anordnung der Küche so zu wählen, dass die häufigsten Arbeitsschritte fliessend ineinander übergehen können. So ist es beispielsweise sinnvoll, den Geschirrspüler neben dem Waschbecken und dem Mülleimer zu haben, denn wie räumen die meisten Menschen Teller und Töpfe ein? Genau, Essensreste in den Müll, kurz in der Spüle mit Wasser abgespült und rein in die offene Spülmaschine. So geht nichts daneben und man tropf und kleckst nicht die Küche voll.

Küche einrichten: Das solltest du beachten

5. Vorbereitungen: Muss der Raum für die Küche noch renoviert werden?

Eine Einbauküche kauft man nicht alle zwei Jahre neu. Im Optimalfall planst du sie für die nächsten 15-20 Jahre oder sogar mehr. Deswegen solltest du dir genau überlegen, wie du sie einrichten möchtest und alles sorgfältig planen.

Es ist gut möglich, dass du während der Küchenplanung feststellst, dass du noch bestimmte Dinge anpassen musst, bevor die neue Küche einziehen kann. Vielleicht möchtest du die Spüle woanders haben, als sie bisher war? Dann müssen allenfalls die Wasserleitungen verlegt werden. Auch solltest du überlegen, ob die Wände nicht einen neuen Anstrich brauchen oder der Boden neue Fliesen.

Sind die Lichtschalter dort wo sie hingehören? Gerade, wenn man mit mehreren Lichtquellen arbeitet, sollte man genau planen, an welchen Plätzen in der Küche ein Lichtschalter praktisch wäre.

In keinem anderen Raum des Hauses wirst du so viele Steckdosen brauchen, wie in deiner Küche. Auch hier solltest du sehr gut planen, damit sich die Steckdosen nachher an den Stellen befinden, wo du sie auch brauchst. Kalkuliere ruhig grosszügig und beachte auch, dass es Geräte gibt, die dauerhaft eine Steckdose blockieren (z.B. Kaffeemaschine oder Wasserkocher). Plane noch genug freie Steckdosen rund um das Kochfeld und an der Arbeitsplatte ein, damit du mehrere Geräte gleichzeitig nutzen kannst (z.B. Mixstab, Handrührgerät und elektrisches Messer) ohne ständig umstecken zu müssen. Auch diese allfälligen Elektroarbeiten müssen geplant und budgetiert werden.

Unser Tipp: Der Kauf einer neuen Küche ist der perfekte Moment, um den Raum zu renovieren und die neue Küche auf die individuellen Bedürfnisse masszuschneidern. Das kostet zusätzliche Zeit und natürlich auch Geld und muss gut überlegt sein. Plane diese Arbeiten entsprechend mit ein, so ärgerst du dich nachher nicht, dass du die Küche nur „halb“ fertig eingerichtet hast. Und: Eine brandneue Küche sollte nicht von verfärbten Wänden und kaputten Fliesen umgeben sein.

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