Das Lichtkonzept für die Wohnung

05.07.2022

Egal, wie geschmackvoll deine Einrichtung ist: Es ist das Licht, das darüber entscheidet, ob ein Raum als stilvoll und gemütlich empfunden wird – oder eben nicht. Um die richtige Beleuchtung pro Zimmer auszuwählen, empfiehlt es sich, ein Lichtkonzept auszuarbeiten. Wir sagen dir, worauf du dabei achten musst, und geben dir Tipps für das passende Licht deiner Zimmer.

Was ist ein Lichtkonzept?

Als Teil deiner Lichtplanung für deine Wohnung beschreibt das Lichtkonzept den Mix aus verschiedenen Arten von Beleuchtungen. Dabei wird schon längst nicht mehr nur eine Lampe in die Mitte der Decke aufgehängt und gut ist. Vielmehr gilt es, in einem Raum mehrere Lichtquellen zu installieren, um ihn richtig in Szene zu setzen. 

Welche Leuchten und Lampen am besten zum Einsatz kommen, ist abhängig von einigen Faktoren:

  • Wie wird der Raum genutzt? Die Bedürfnisse und Ansprüche sind in den unterschiedlichen Zimmern deiner Wohnung verschieden. So brauchst du in der Küche sicherlich viel helles Licht, weil du dort schneidest, rührst und abwäschst. Im Schlafzimmer hingegen reicht vermutlich eine gemütliche, indirekte Beleuchtung mit Leselampen an den Nachttischen. 
     
  • Sind natürliche Lichtquellen vorhanden? Wo hat der Raum Fenster und wieviel Licht kommt da rein? Gibt es natürliche dunkle und helle Stellen in dem Zimmer? Diese können mithilfe des Lichtkonzepts ausgeglichen werden. 
     
  • Wie gross und hoch ist der Raum? Bei grossen und hohen Räumen wirst du mehr Lichtquellen brauchen, als in kleinen Räumen. Grundsätzlich solltest du etwa drei bis fünf Leuchtquellen pro Zimmer einplanen.

Wenn du diese Fragen für deine Räume beantwortet hast, kannst du die zum Einsatz kommenden Lichtquellen bestimmen. Experten unterscheiden verschiedene Arten der Beleuchtung: 

  • Grundbeleuchtung: Das Grundlicht sorgt für genügend Helligkeit im Raum. Lichtquellen können hier zum Beispiel Spots, Deckenleuchten oder Wandleuchten sein. 
     
  • Sekundär- oder Akzentbeleuchtung: Im Gegensatz zur Grundbeleuchtung dient das Sekundärlicht nicht dazu, einen Raum auszuleuchten, sondern bestimmte Akzente zu setzen und eine besonders schöne Stimmung zu kreieren. So kannst du mit dem Sekundärlicht eine Wand, Ecken, Bilder, Skulpturen und Pflanzen in Szene setzen. Das Sekundärlicht ist häufig eine indirekte Beleuchtung.
     
  • Funktionslicht: Überall, wo die Beleuchtung eine bestimmte Funktion erfüllen soll, spricht man von Funktions- oder Arbeitslicht. Typische Beispiele sind die Schreibtischlampe im Büro oder die Leselampe neben dem Sessel im Wohnzimmer.
     
  • Orientierungslicht: Dieses Licht ist nicht zu hell und in der Regel indirekt. Es dient der Orientierung im Raum. So werden beispielsweise Treppenstufen im Haus mit einer Lichtleiste am Boden erhellt, damit man sie gut sehen kann. Orientierungslicht ist besonders hilfreich, wenn es mit einem Bewegungsmelder kombiniert wird und automatisch angeht, wenn man es braucht.

Die Farbtemperatur im Lichtkonzept: Was sind Kelvin und Lumen? 

Ein Lichtkonzept stellt nicht nur in Rechnung, welches Licht wann und wo gebraucht wird, sondern auch mit welcher Art Licht wir uns am wohlsten fühlen. Entscheidend ist dabei, über welche Farbtemperatur das Licht verfügt. In Kelvin-Werten angegeben, gibt sie darüber Auskunft, von welcher Farbe das von der betreffenden Lichtquelle abgegebene Licht ist. Grundsätzlich werden drei Weisstöne von Licht unterschieden:

  • Warmweiss: Es sorgt für eine gemütliche Stimmung und liegt bei unter 3300 Kelvin. Ideal für Wohnräume wie die Wohnzimmer oder das Schlafzimmer.
     
  • Neutralweiss: Es ist eher funktional und sachlich und liegt zwischen 3300 und 5300 Kelvin. Es empfiehlt sich in Küche oder Badezimmer. 
     
  • Tageslichtweiss: Diese Lichtfarbe entspricht dem Tageslicht um die Mittagszeit und hat Werte über 5300 Kelvin. Da es besonders hell ist, ist es bestens geeignet für das Arbeitszimmer.

Während der Kelvin-Wert bestimmt, welche Farbe das Licht aufweist, gibt Lumen Auskunft darüber, wie gross die Lichtmenge ist, die ein Leuchtkörper abgibt. Seit sich die LED als Lampe bewährt hat, spielt die Wattangabe keine grosse Rolle mehr. Falls du dich mit Watt besser orientieren kannst: Den Lumen-Wert errechnest du, indem du die Watt-Angabe mal zehn rechnest.

Welche Lichtfarbe und Helligkeit brauche ich in welchem Raum? 

Das kommt darauf an, was du in dem Raum machen möchtest. Generell gilt:

Warmweisses Licht wirkt stimmungsvoll und entspannend. Blauweisses oder Neutralweisses Licht macht wach und fördert die Konzentration. Eine moderne, reduzierte Einrichtung kommt mit warmweissem Licht am besten zur Geltung.

So erstellst du ein Lichtkonzept für deine Wohnung

Gehe alle Zimmer in Ruhe durch und überlege dir zunächst, was du jeweils in dem Raum machst und welche Arten der Beleuchtung (Grundlicht, Sekundärlicht, Funktionslicht, Orientierungslicht) du deswegen einsetzen möchtest. Entscheide dich für die passenden Farbtemperaturen für jeden Raum. Plane, wie viele Lichtquellen du benötigen wirst und wo diese sich befinden werden. Suche die dafür passenden Lampen und Leuchten aus. 

Beleuchtung im Wohnzimmer

Das Wohnzimmer bietet wohl am meisten Gelegenheit, verschiedene Lichtquellen zu kombinieren. Neben einer guten Grundbeleuchtung braucht es häufig auch eine helle Punkt-Beleuchtung neben dem Lesesessel. Indirektes Licht an der Wand, einer Ecke oder im Bücherregal sorgt für eine angenehme Stimmung. 

Unser Tipp: Dein Wohnzimmer ist ein Ort, an dem du dich wohlfühlen möchtest. Dabei helfen dimmbare Lampen und warmweisses Licht. 

Beleuchtung im Esszimmer

Die Esszimmerbeleuchtung darf ruhig hell sein, gerade über dem Esstisch - schliesslich möchte man ja sehen was und mit wem man isst. Sehr gut eignet sich hier eine Pendelleuchte, die den ganzen Esstisch ausleuchtet. Sie sollte nicht zu hoch, aber auch nicht so tief hängen, dass sie einem die Sicht versperrt. Mindestens 60 cm Platz zwischen dem Esstisch und der Pendelleuchte sollten es noch sein. 

Beleuchtung im Schlafzimmer

Hier ist weniger oft mehr: Eine Stehlampe oder Pendelleuchte spendet meist genug Licht. Warmweisses Licht schafft eine gemütliche und intime Atmosphäre. Das Grundlicht muss nicht sehr hell sein, achte aber auf mehrere Lichtquellen im Schlafzimmer. So kannst du an den Nachttischen helle Leselampen planen, für deinen Schrank bietet sich ein Lichtsystem an, das beim Öffnen automatisch angeht. 

Das Lichtkonzept für die Wohnung

Beleuchtung im Kinderzimmer

Für die Kleinen im Haus solltest du eine gute Grundbeleuchtung einplanen, auch hier eignen sich LED-Leuchtmittel, die es in verschiedenen Farbtemperaturen gibt. Am Schreib- oder Nachttisch brauchen Kids gute Leuchten, um zu lesen oder zu malen. Zusätzliche indirekte Lichtquellen machen das Kinderzimmer kuschelig, kleinere Kinder freuen sich über ein Nachtlicht.

Beleuchtung im Arbeitszimmer

Das heimische Büro ist ein funktionaler Ort und benötigt deswegen funktionales Licht. Deshalb muss hier unbedingt eine Leuchte auf dem Schreibtisch stehen, die gebündeltes Licht wirft. Idealerweise kommt bei Rechtshändern das Licht von links und umgekehrt. Ein Grundlicht, etwa ein Deckenfluter, sollte zur Schonung der Augen ebenfalls zur Verfügung stehen. Für die Beleuchtung von Bücherregalen sind direkt am Regal angebrachte Clip-Spots mit drehbarem Kopf eine gute Idee.

Beleuchtung in der Küche

Während im Esszimmer eine Pendelleuchte über dem Esstisch sinnvoll ist, ruft die Küche geradezu nach guter Ausleuchtung und naturweissem Licht. Es versteht sich von selbst, dass vor allem die Arbeitsflächen gut ausgeleuchtet werden sollen.

Beleuchtung in Bad und WC

Hier leuchtet oft ein Grundlicht. Am besten liefern dieses kleine, in die Decke eingelassene Spots mit beweglichem Leuchtwinkel. Leuchten sind oft auch am Spiegelschrank angebracht. In kleinen Badezimmern genügen sie meist als Grundbeleuchtung. Diese sollten aber seitlich installiert sind, weil dann das gespiegelte Gesicht gleichmässig ausgeleuchtet wird. Ambiente schaffen Stimmungs- und Akzentlichter.

Leuchtmittel: Vorteile von LEDs

Heutzutage bekommst du im Baumarkt oder im Fachhandel fast nur noch LED-Leuchtmittel. So ist die klassische Glühbirne seit 2012 verboten, Halogenlampen dürfen seit 2018 nicht mehr verkauft werden (bis auf mögliche Restposten). 

Längst ist das Licht der LED auch nicht mehr so kalt und unnatürlich, wie es anfangs noch war. Es gibt sie mittlerweile in allen Farbtemperaturen und sie können eine stimmungsvolle Atmosphäre schaffen. 

LEDs haben viele Vorteile gegenüber anderen Leuchtmitteln:

  • geringer Energieverbrauch
  • grosse Farbpalette
  • sehr hohe Lebensdauer
  • wartungsarm
  • umweltschonend
  • dimmbar (abhängig vom Modell)
  • geringe bis keine Erwärmung
  • keine Einschaltverzögerung

Der höhere Anschaffungspreis amortisiert sich durch die lange Lebensdauer. Somit eignen sich LED-Leuchten hervorragend für die richtige Beleuchtung in deinem Haus, egal ob für direktes oder indirektes Licht.

Unser Tipp: Smartes Licht

Das Licht in deiner Wohnung sorgt nicht nur für das richtige Ambiente, es kann dir auch den Alltag erleichtern. So gibt es mittlerweile Smart Home Lichtsysteme, die du per Handy-App oder sogar per Sprachbefehl steuern und programmieren kannst. So kannst du beispielsweise einstellen, dass die Beleuchtung früh morgens eher kühl und weiss sein soll, weil das anregend wirkt. Abends können die Leuchten dann mit einem gemütlichen warmweissen Licht für Entspannung sorgen.  Smarte Bewegungsmelder merken, wenn du den Raum betrittst und lassen abhängig vom aktuellen Tageslicht die Leuchten im richtigen Ton strahlen. Selbstklebende Lichtstreifen können für indirektes Licht in Regalen oder unter dem Bett montiert werden und in vielen verschiedenen Farben leuchten. Das wohl bekannteste smarte Lichtsystem ist das Philips Hue. Mittlerweile gibt es aber viele verschiedene und auch kostengünstigere Alternativen wie z.B. IKEA TRÅDFRI.