Richtig heizen: Welche Temperatur für welche Räume

05.05.2021

Im Haushalt entfallen rund 70 Prozent des Energieverbrauchs auf die Heizung. Doch wie heizt man richtig? Welche Tricks gibt es um Heizkosten zu sparen?

Ab welcher Aussentemperatur sollte man heizen?

Wird es draussen langsam frisch, steigt auch das Bedürfnis nach Wärme. Doch ab wann soll man die Heizung einschalten? Dies hängt unter Anderem vom Baujahr des Gebäudes ab. Bei einem alten Haus mit alten Fenstern und fehlender Wärmeisolierung geht viel Energie über die Aussenwand verloren. Bei einem modernen Gebäude mit guter Isolierung wird die Energie im Inneren gehalten und man kommt länger ohne Heizung aus.

Beim Heizen eines Gebäudes sind also hauptsächlich zwei Punkte zu beachten: Wie ist der energetische Stand des Gebäudes und welche Innentemperaturen sind gewünscht?

BAUJAHR / GEBÄUDETYP                          AB WIEVIEL GRAD AUSSENTEMPERATUR HEIZEN

Vor 1977                                                        15 bis 17 Grad Celsius

1977 – 1995                                                   14 bis 16 Grad Celsius

nach 1995                                                      12 bis 15 Grad Celsius
(Bau nach WSchV oder EnEV)

Niedrigenergiehaus                                     11 bis 14 Grad Celsius

Passivhaus                                                     9 bis 11 Grad Celsius

Welche Temperatur in welchem Raum?

Nicht jeder Raum braucht die gleiche Temperatur. In Räumen, in denen man sich oft aufhält wie z.B. Küche, Wohnzimmer, liegt die optimale Temperatur bei etwa 20 Grad. Im Gang und im Schlafzimmer, welche tagsüber leer sind und anderen wenig genutzten Wohnräumen genügen 18 Grad. Dafür darf es im Badezimmer etwas wärmer sein.

Weniger heizen – Geld sparen

Wer im Winter die ganze Wohnung auf Temperaturen hält, der muss im Sommer tief ins Portemonnaie greifen. Mit wenigen Massnahmen lässt sich Energie sparen und die Heizkosten erheblich reduzieren. Denn jedes Grad zu viel bedeutet 6% unnötig verbrauchte Heizenergie.

Richtig heizen: Welche Temperatur für welche Räume

Diese Fehler solltest du vermeiden:

1. Richtiges Lüften gehört auch zum richtigen Heizen dazu. Dauergekippte Fenster sind jedoch ein Fehler, den viele machen. Durch das lange Lüften geht nicht nur unnötig Wärme verloren, man riskiert auch ausgekühlte Wände und Schimmelbildung. Die bessere Lösung ist also, das Fenster einmal ganz weit aufzumachen und ein paar Minuten richtig zu lüften.

2. Morgens beim Verlassen des Hauses die Heizung ausschalten und abends wieder voll aufdrehen – eine schlechte Idee. Das Wiederaufheizen eines ausgekühlten Raumes kostet sehr viel Energie. Stattdessen sollte die Temperatur im Raum besser konstant gehalten werden.

3. Möbelstücke direkt vor einen Heizkörper zu stellen ist ebenfalls ein Fehler, den viele machen. Somit kann der Heizkörper nicht «atmen». Das heisst, die Wärme kann sich im Raum nur schlecht verteilen und geht verloren.

4. Tagsüber braucht man die Vorhänge und Rollläden nicht zwingend. Umso wichtiger ist es aber, dass man sie in der Nacht schliesst. Tut man das nicht, geht unnötig Energie verloren.

Fussbodenheizung vs. Heizkörper

Herkömmliche Heizkörper sorgen für Konvektionswärme und die Fussbodenheizungen für Strahlungswärme. Doch was ist eigentlich der Unterschied zwischen Konvektionswärme und Strahlungswärme?

Bei der Konvektionswärme wird die Luft im Heizkörper aufgewärmt und steigt nach oben. Bei Strahlungswärme hingegen wird die Wärme direkt an Gegenstände oder Personen in der Umgebung abgegeben.

Doch welche Heizung ist besser?

Der Vorteil von Konvektionswärme ist, dass die Wärme schnell verfügbar ist und sich rasch im Raum verteilt. Der Nachteil liegt darin, dass dabei unterschiedliche Temperaturzonen im Raum entstehen. Die warme Luft steigt auf und die kalte Luft sinkt ab.

Der Vorteil der Strahlungswärme ist, dass die Raumluft sanft erwärmt und verteilt wird. Dabei bleibt die Luftfeuchtigkeit gleich und es entstehen kaum Verwirbelungen in der Luft. Dazu wird die Raumlufttemperatur höher empfunden als sie tatsächlich ist, da die Wärme direkt auf den Körper übertragen wird. Auch hier gibt es einen Nachteil, die Strahlungswärme wird zwar im Vergleich zu Konvektionswärme angenehmer empfunden, dauert jedoch länger bis sie verfügbar ist.

Die Heizperiode

Wie warm eine Wohnung sein muss, ist gesetzlich nicht festgeschrieben. Der Mieter hat aber das Recht, dass das Mietobjekt angemessen geheizt wird. Gewöhnlich dauert die Heizperiode in der Schweiz von Mitte September bis Mitte Mai. Sobald die Aussentemperaturen jedoch unter 14 Grad fallen, ist der Vermieter zum Heizen verpflichtet.