Richtig heizen: Welche Temperaturen für welche Räume sinnvoll sind

Richtig heizen: Welche Temperaturen für welche Räume sinnvoll sind

06.11.2025

Heizen macht rund 70% des Energieverbrauchs im Haushalt aus – und damit auch einen Grossteil der Nebenkosten. Doch wie viel Wärme braucht es wirklich bzw. welche Raumtemperaturen gelten als ideal?

Ab wann sollte geheizt werden?

Der richtige Zeitpunkt zum Heizen hängt natürlich stark vom persönlichen Kälteempfinden sowie vom Alter und Zustand des Gebäudes ab. Als Faustregel kannst du dich an diesen Richtwerten orientieren:

  • Altbau (vor 1977): ca. 15–17 °C
  • Baujahr 1977–1995: ca. 14–16 °C
  • Neubau (ab ca. 1995): ca. 12–15 °C
  • Minergie-/Niedrigenergiehaus: ca. 11–14 °C
  • Passivhaus: ca. 9–11 °C

Raum für Raum: Empfohlene Temperaturen

Nicht jeder Raum muss gleich warm sein. Das sind empfohlene Werte:

  • Wohnzimmer, Küche: 20 °C
  • Schlafzimmer, Gang: 17–18 °C
  • Badezimmer: 22 °C
  • Kinderzimmer: 20–21 °C

💡 Tipp

Selbstverständlich ist es dein gutes Recht, jedes Zimmer auf die Temperatur zu heizen, die dir behagt. Dazu sei jedoch festgehalten, dass du auch dafür aufkommen musst: Die Kosten fürs Heizen werden meist über die Nebenkosten abgerechnet. Hast du einen hohen Verbrauch an Heizenergie, steigen auch deine Nebenkosten. Vereinfacht gesagt: mehr heizen, mehr zahlen.

Oft ist das aber gar nicht nötig: Jedes Grad weniger verbraucht etwa 6% weniger Heizenergie, was bereits dein Portemonnaie (und die Umwelt) schont. Das bedeutet natürlich nicht, dass du von nun an im Skianzug zuhause rumlaufen solltest – aber indem zum Beispiel einen warmen, kuschligen Pullover statt bloss eines T-Shirts trägst und somit die Heizung noch etwas runterdrehen kannst, sparst du direkt Geld.

Häufige Fehler beim Heizen – und wie du sie vermeidest

  • Dauerhaft gekippte Fenster: Gekippte Fenster sorgen kaum für frische Luft, lassen aber viel Wärme entweichen. Lieber ab und zu alle Fenster für ein paar Minuten ganz öffnen und kurz und kräftig durchlüften.
     
  • Heizung ganz aus- und wieder einschalten: Tagsüber die Heizung komplett abzudrehen, spart im Endeffekt keine Energie – im Gegenteil: Das Aufheizen am Abend verbraucht dann entsprechend mehr. Besser ist es, die Temperatur gleichmässig niedrig zu halten, statt grosse Schwankungen zuzulassen.
     
  • Heizkörper blockieren: Möbel oder Vorhänge vor Radiatoren verhindern, dass sich die Wärme im Raum verteilt.
     
  • Rollläden offen lassen: Offene Rollläden und Vorhänge lassen nachts viel Wärme entweichen – besonders bei älteren Fenstern. Indem du die Rollläden und Vorhänge abends schliesst, sorgst du ganz einfach für eine zusätzliche Isolation.

Was gilt rechtlich?

Mietwohnungen müssen so ausgestattet sein, dass sie bei Bedarf ausreichend beheizt werden können. Dazu ist im Mietrecht festgehalten:

  • Die Wohnung muss gebrauchstauglich sein – also warm genug für normales Wohnen.
     
  • In Wohnräumen gelten ca. 20 °C als Orientierungswert für eine angemessene Temperatur.
     
  • Ist es aufgrund fehlender Heizmöglichkeiten dauerhaft zu kalt, kann die Mietpartei eine Mängelrüge einreichen – am besten schriftlich und eingeschrieben.

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